Und da sind wir wieder in der Mongolei, auch diesmal wurde unsere Reise individuell von Knut-Reisen geplant. Mit der Durchführung war dann ein lokaler, auf das Altai spezialisierter Reiseveranstalter Blue Wolf Travel beauftragt. Als Begleitung hatten wir einen Reiseführer aus Ulaanbaatar, eine kasachische Reiseführerin und eine Köchin von Blue Wolf sowie jeweils 2-3 kasachische Kamel-/Pferdeführer. Übernachtet wurde überwiegend in Zelten. Mit bis zu 12 Pferden und 3 Kamelen für das gesamte Gepäck (inkl. Küchenzelt und Proviant) waren wir 6 Touristen mit meist 6 Begleitpersonen eine richtige kleine Karawane.
Zunächst verbrachten wir einige Tage bei einer kasachischen Adlerjägerfamilie, in deren Nähe wir unsere Zelte aufbauen durften, und machten Wanderungen im Flußtal und auf die Berge oder sahen auch einfach nur den Nomaden bei ihrer täglichen Arbeit mit den vielen Tieren (Ziegen, Schafe, Kühe, Pferde, Kamele) zu. Eine kleine Adlershow wurde uns voller Stolz präsentiert.
Ein Ausflug nach Ulgii zum Nadaam-Festival (klassisches Nomadenfest bestehend aus Ringen, Bogenschießen und Reiten) war ein touristischer Höhepunk dieser ersten Tage.
Von der Adlerjägerfamilie aus ging es dann mit Pferden und Kamelen auf eine Hochebene zu einer anderen Nomadenfamilie. Nach einem Ruhetag bei trübem Regenwetter machten wir einen Ausritt rauf zu einem 3100m hoch gelegenen See und zogen noch am gleichen Nachmittag dann wieder weiter bergab durch ein wunderschönes Tal Richtung Ulgii.
Insgesamt war während unseres gut 3-wöchigen Aufenthaltes vor Ort das Wetter sehr durchwachsen, neben vielen sonnigen Tagen gab es auch Schnee- und Hagelschauern sowie Frost in der Nacht. Dieses Jahr hatte es in der Mongolei ohnehin überdurchschnittlich viel geregnet, so dass es überall sehr grün und saftig war, andererseits aber waren die Bäche und Flüsse, die wir überqueren mussten, meist auch recht tief oder sogar reißend - auch für die Pferde und Kamele nicht immer ganz einfach!
Nach 2 Nächten im Ger Camp von Blue Wolf und einem Besichtigungstag in Ulgii wurden wir in geländegängigen Kleinbussen an unseren nächsten Startpunkt gebracht und nun ging es mit dem gut 10-tägigen Pferde- und Wandertrecking in Richtung Hochaltai eigentlich erst richtg los. Entlang an vielen schönen Seen, quer durch traumhafte Steppenlandschaften und Täler sowie über einen 3100 m hochgelegenen Pass ging es nun dem Altai Tavan Bogd National Park entgegen. Jetzt hieß es jeden Tag Zelte auf- und abzubauen und zwischen 20 – 30 km Strecke auf dem Pferd sowie bei steileren Wegstrecken ca. 15 km zu Fuß zurückzulegen. Der Tavan Bogd National Park ist benannt nach den "Fünf heiligen Berge" mit jeweils über 4000 m Höhe, und einen davon, den Malachin Uul wollten wir laut Planung auch besteigen, aber aufgrund des Wetters (zu viel Schnee) und der arg sumpfigen Wegstrecke war das leider zeitlich nicht machbar. Aber am Fuß des Potaninin-Gletschers konnten wir den gewaltigen Ausblick auf eine nahzu unberührte Hochgebirgslandschaft genießen, bevor wir wieder von den Bussen abgeholt wurden und von Ulgii aus über Ulaanbaatar nach Deutschland zurückflogen.