Island Umrundung mit PKW und Expeditionskreuzfahrt an der Westküste Grönlands

Im August 2023 stand mal wieder eine größere, sehr feine Reise in fernere Gefilde auf unserem Plan.

 

Die ersten zwei Wochen „umkreisten“ wir - überwiegend auf der Ringstraße - mit einem Mietwagen Island und übernachteten in vorgebuchten einfachen Guesthouses. Im Anschluss daran flogen wir nach Grönland, um auf einem speziellen Schiff für arktische Expeditionen (104 m lang, max. 175 Passagiere) ein kleines Stück der Westküste zu erkunden.

 

Organisatorisch waren wir bei der Planung dieser Reise bei DIAMIR Erlebnisreisen in besten Händen. Unsere individuellen Wünsche wurden im Vorfeld schnell und unkompliziert berücksichtigt, und so erlebten wir drei intensive, mehr als beeindruckende Wochen rund um den Polarkreis – und das auch noch bei meist sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen.

 

 

In Island fuhren wir von Kevlavik, dem internationalen Flughafen südlich von Reykjavik, entgegen dem Uhrzeigersinn um die gesamte Insel.

Die rot markierte Wegstrecke entspricht dem Verlauf der Ringstraße, die größtenteils unsere Reiseroute war; Pfeile in der Karte kennzeichnen unsere Übernachtungsorte.

Unterwegs machten sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß einige Abstecher zu den vielen Sehenswürdigkeiten, die die Natur auf dieser Vulkaninsel zu bieten hat.

In erster Linie sind da die vielen Wasserfälle zu nennen, die in Größe und Form unterschiedlicher nicht sein könnten.

Gullfoss

 

 

Skogafoss

 

 

Fossardalur

 

 

Godafoss

 

 

 

 

 

Aber auch die Canyons, die Basaltsäulen, die Gletscher und Gletscherzungen sowie die vielen geothermischen, vielfarbigen Felder mit ihren blubbernden Löchern - als Star natürlich der Geysir – ließen nicht nur uns, sondern an vielen Stellen auch hunderte weiterer Touristen, erstaunen.

 

Dverghamrar Trollfelsen

 

 

Svartifoss

 

 

Fjallsarlon

 

 

Namafjall -

 

 

Schwefelfelder

 

 

Fjadrargljufur-Canyon

 

 

Studlagil Canyon

 

 

Bei der Tierwelt machten die Puffins bzw. Papageitaucher das Rennen. Pferde und Schafe, zumindest in größeren Ansammlungen, waren eher selten. Allerdings kam es durchaus vor, dass sich völlig unvermittelt ein Schaf vors Auto stürzen wollte. Es ist aber nie was passiert.

 

Kulturell ist zu erwähnen, dass die Orte bunt und die größeren Städte sehr touristisch sind und altes Gemäuer eher nicht so wertgeschätzt wird. Moderne Kirchen sind Betonbunker und polarisieren bei der Bewertung. Das schönste Exemplar gab es in Olafsvik - eine Sinfonie aus Dreiecken. Bei Streetart und Graffitis herrscht allerdings eine beeindruckende Vielfalt, auch mit wunderschönen Motiven.

Ingolshöfdi Puffins

 

 

Grenivik

 

 

Akureyri

 

 

Seydisfjordur

 

 

Reykjavik

 

 

Olafsvik

 

 

Im Hinblick auf Essen und Trinken ist zu erwähnen, dass es sich - zumindest für Touristen - um eine stabile, aber etwas einseitige Küche bei gleichmäßig exorbitant hohen Preisen handelt. Burger, Fisch (Seesaibling (Arctic Char)) und Lamm gibt es jeweils in den Preisklassen 20, 30 und 40 € plus das Bier zu 11 €.

 

Es scheint derzeit einen zunehmend größeren touristischen Run auf Island zu geben. Auf ca. 400.000 Isländer treffen derzeit rund 6 Mio. Touristen, die nahezu ausschließlich von nicht-isländischen Studenten bzw. jungen Ausländern betreut und versorgt werden.

 

Insgesamt waren es trotz der hohen Preise und der manchmal arg vielen Touristen zwei sehr sehr schöne Wochen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Und wenn man schon mal soweit im Norden ist, dann ist der Sprung bzw. Flug nach Grönland auch keine große Sache mehr (wobei es bei uns umgekehrt war: Zuerst stand Grönland im Fokus, und da kann man ja dann Island gleich auch noch „mitnehmen“).

 

Nun also Grönland, 7-Tage-Schiffsreise auf der Ocean Albatros, einem kleinen, aber sehr komfortablen Kreuzfahrschiff, das auf arktische Expeditionen spezialisiert ist. Man hat alle Annehmlichkeiten einer guten Unterkunft und Verpflegung, gepaart mit naturwissenschaftlichen Vorträgen und Briefings für die jeweiligen Landausflüge.

 

Unser Radius bewegte sich zwischen dem 66. und 70. Breitengrad, also nördlich des Polarkreises mit den Hauptzielen Diskoinsel bzw. Diskobucht sowie den dort befindlichen Gletschern, dem Eqip Sermia und dem Sermeq Kujalleq. Letzterer angeblich verantwortlich für viele Eisberge, die so in der näheren und weiteren Umgebung rumschwimmen. Und wohl auch verantwortlich für den Untergang der Titanic deutlich weiter südlich vor der nordamerikanischen Küste auf Höhe von New York.

 

Startpunkt war Kangerlussuaq mit der Einschiffung auf die Ocean Albatros. Durch den 70km langen Fjord schipperten wir dann Richtung Atlantik und machten Stationen in Sisimiut, Qeqertarsuaq auf der Diskoinsel, Uummannaq, Niaqornat (unser nördlichster Punkt), Ilulissat und Sarfannguit.

 

 

Ocean Albatros - Suite

 

 

Qeqertarsuaq

 

 

Uummannaq

 

 

Zu den Ausflügen an Land wurden wir meistens mit dem Zodiac (robustes Schlauchboot) zu einem Ponton gebracht, ein sog. Wet Landing (Aussteigen an Land mit ein paar Schritten im Wasser -Gummistiefel wurden gestellt) gab es nur einmal. Eine richtige Pier, an der das Schiff anlegen konnte, war eher selten.

 

In den Städtchen und Örtchen konnte man sich geführten Touren (auch ins Hinterland) anschließen oder auf eigene Faust losziehen. Verlaufen geht eigentlich nicht, wenn dann eher Vertrödeln …

Sisimiut

 

 

Sisimiut

 

 

Uummannaq

 

 

Uummannaq

 

 

Iluissat

 

 

Iluissat

 

 

Als Großstädter stellt man fest, dass in den Orten nur wenig los ist, man sieht kaum Leute, ab und zu mal ein paar Kinder, aber so richtig interessiert sich für die Touristen kaum jemand. Die Ankunft eines Schiffs ist allerdings bekannt, die sehr interessanten, kleinen Heimatmuseen sind dann geöffnet und zweimal gab es auch eine traditionelle Veranstaltung, genannt Kaffemik mit Polkatanz.

 

Das Licht, die gute Luft, die bunten, eher verstreuten Holzhäuser – gebaut auf allen möglichen Felsarten, auf die ein Fundament aus Beton oder auch anderen Materialien gesetzt werden – lassen einen manchmal in einem Märchenland vermuten. Aber sicher nur für Außenstehende, denn dass in Grönland das ursprünglich autarke, nomadische Inuit-Leben mit Wal- und Robbenfang durch die Kolonialisierung in eine Unwucht geraten ist, kann man deutlich spüren.

Sisimiut

 

 

Uummannaq

 

 

Niaqornat

 

 

Iluissat

 

 

Rockwell Kent (Museum Uummannaq)

 

 

Qeqertarsuaq

 

 

Bei Kangerlussuaq

 

 

Wer sich für die Geschichte Grönlands interessiert bekommt über die Website Visit Greenland interessante Informationen und Anregungen.

 

Und jetzt natürlich noch zu dem fast Imposantesten, was Grönland zu bieten hat: Die Eisberge des Sermeq Kujalleq-Gletschers. Bis zum Gletscherrand kann man mit den Ausflugsschiffchen (für max. 12 Personen) gar nicht fahren. Aber was man da im Vorfeld, bevor die Eisberge das offene Meer erreichen, geboten bekommt ist atemberaubend! Große und sehr große Eisberge, in allen geometrischen und krummen Formen, in einer schwarzen, weißen, grauen, blauen und grünen Farbvielfalt, die fast schon bunt erscheint. Hässliche und hübsche, Kathedralen, Höhlen, Riegel. Glatte und raue, kleinteilige, großflächige, geometrisch und floral gemusterte Oberflächen.

Standardhöhe lockere 50m, und das ist nur der obere Teil den man sieht! Von der Gletscherkante bis zum offenen Meer braucht so ein Riesenteil 1 Jahr und dann nochmal 3 Jahre bis es nach der Standardroute an der Westküste Grönlands Richtung Norden in der Baffin Bay umdreht und irgendwo auf der Höhe von New York (oder noch südlicher) endgültig schmilzt.

Eine Beschreibung unserer Reiseroute an der Westküste Grönlands findet man unter Grönland - Reise. Diese wird von DIAMIR Erlebnisreisen für 2024 angeboten und ist mit unserem Reiseverlauf nahezu identisch.

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© Elisabeth Gottschaller