Radtour Deutschland Nord-Süd-Durchquerung von Greifswald nach München (1315 km)

Die Strecke hatten wir weitestgehends mit Hilfe von ADFC - Karten vorgeplant; sind von einem Tagesschnitt von 80 km ausgegangen und nutzten ausgeschilderte Fahrrad-Routen. Um auch genügend Zeit für Besichtigungen zu haben und auch mal einen Tag Pause einschieben zu können, buchten wir vorab keine Unterkünfte. Meistens haben wir in der Mittagspause entschieden, wie weit wir an dem Tag noch fahren wollten und haben anhand vom Bett und Bike Verzeichnis eine Unterkunft gesucht. War alles belegt, so sind wir direkt Informationsbüros angefahren. Ein Navigationsgerät war uns dann beim Finden der Pension / Hotel in größeren Orten behilflich, ansonsten nutzten wir unsere Radkarten. Hat alles bestens geklappt.

 

Und dann ging es los zu zweit Anfang Juni, vollgepackt mit einem stabilen Tourenrad und einem leichteren Hybridrad.

Überwiegend den Peene-Radweg nutzend ging es über Katzow, Hohendorf, Demmin, vorbei am Kummerower See nach Waren an der Müritz. Das Hypridrad war mit seinen schmalen Reifen und dem Gepäck den Betonplatten, Sandwegen und vielen Rillen in der Pflasterung der Fahrradwege nur bedingt gewachsen und so entschlossen wir uns in Waren am hinteren Rad einen breiteren Reifen aufziehen zu lassen und die verzogenen Speichen wieder zu richten. Den Zwangsaufenthalt nutzten wir zur Erkundung der Altstadt und für eine Kanutour und Vogelbeobachtung auf der Müritz. Die zwei Abende in Waren ließen wir bei guten Fischessen im Klabautermann ausklingen.

Schönfeld
Kummerower See (bei Sommersdorf)
Waren

Von Waren fuhren wir dann auf dem idyllischen und ruhigen Elbe-Müritz-Radweg mit einem Abstecher über das wunderschöne Städtchen Wittstock über Bad Wilsnack, Groß Lüben, Klein Lüben, Bälow an die Elbe. Unmengen Störche beoachteten uns von den umliegenden Wiesen und Feldern.

Wittstock
Wittstock
Brünkendorf (südl. Pritzwalk)

Nun folgten wir dem breiten und ebenen Elbe-Radweg in das sehr schöne, restaurierte Tangermünde. Mit einem Stadtbummel und dem Genuß örtlicher Spezialitäten rundeten wir den Tag ab.

Elbfähre Räbel
Tangermünde
Tangermünde

Am nächsten Tag radelten wir weiter auf dem Elbe-Radweg über Magdeburg, Dessau bis nach Wörlitz. In Magdeburg legten wir einen Tag Pause ein. Einerseits erschien uns nach dem Genuss der Magdeburg Spezialität "Bötel mit Lehm und Stroh" ein Tag Pause angebracht und andererseits wollten wir Magdeburg inklusive des Hundertwasser-Ensemble ausgiebig erkunden. In Dessau durchradelten wir noch die Stadt, um die Bauhaus Sehenswürdigkeiten anzuschauen.

Magdeburg
Elbe bei Vockerode
Wörlitz - Pension am Park

Ursprünglich hatten wir vor, nicht in Wörlitz sondern in Wittenberg Station zu machen. Aber wegen der Feier von Luthers Hochzeit (18.06.) war in Wittenberg kein Zimmer zu bekommen und so beschlossen wir, schon von Wörlitz aus Richtung Süden zu fahren. Der Weg führte uns nun auf dem sehr schönen Muldental-Radweg mit einem Abstecher auf den Bad Dübener Mühlenradweg durch die Dübener Heide, über Hohenprießnitz, Grimma, Wechselburg (mit Besichtigung der Klosterkirche), Zwickau nach Wildenfels / Schönau. Vereinzelt war der Radweg schlecht ausgeschildert, aber hilfsbereite Einheimische halfen uns immer, den richtigen Weg zu finden. Dabei fuhren sie teilweise mit dem Auto vor uns her, damit wir den Weg ja nicht verfehlen. Von Wildenfels aus unternahmen wir noch eine Besichtigungstour nach Zwickau.

Mühle bei Bad Düben
Grimma
Göhrener Brücke

Nun galt es das Erzgebirge zu durchqueren. Wir entschieden uns, auf kleinen Wegen (hierfür besorgten wir uns eine genauere Wanderkarte) über Cunersdorf, Reichenbach nach Plauen / Chrieschwitz zu radeln. Von Plauen dem Flußlauf der weißen Elster folgend fuhren wir dann auf dem teilweise sehr hügeligem Elster - Radweg über Oelsnitz, Adorf in den schönen Kurort Bad Elster.

 

In Höhe von Aš ging es nun ein kurzes Stück durch Tschechien Richtung Selb. Auf teilweise sehr sandigen und steilen Wegen fuhren wir mit Besichtigung der Burg Hohenberg und der Dreifaltigkeitskirche Waldsassen weiter zum Wondrep Radweg nach Falkenberg. Hier folgten wir nun dem  Waldnaabtal Radweg über Windischeschenbach, Neustadt, mit Besichtigung von Weiden nach Luhe-Wildenau. Größtenteils am Ufer der Naab genossen wir den sehr schönen Naabtal- Radweg, ließen aber auch die steile Auffahrt in das malerische Städtchen Nabburg nicht aus.

Dreifaltigkeitskirche
Weiden
Nabburg

Nach einer kleinen Stärkung ging es wieder den Berg hinunter zum Naabtal-Radweg. Diesen radelten wir mit Besichtigung des pitoresken Städtchens Kallmünz weiter bis zur Mündung der Naab in die Donau bei Großprüfening.

Kallmünz
Naab bei Kallmünz-Eich
Kallmünz

Weiter ging es ein Stück der Donau entlang bis Kelheim und von dort aus nach Abensberg, wo wir mit einem Stadtbummel, Besichtigung des Hundertwasserturm und einem guten Essen den Tag abschlossen.

Donau bei Brücke Kalkofen
Abensberg
Abensberg

Nun war es ja nicht mehr weit bis München und wir beschlossen, den Rest unserer Strecke an einem Tag zu fahren. Über den schönen  Abens Radweg (Hallertau - Radweg wäre sicher ein bessere Bezeichnung, da man die Abens kaum sieht) radeln wir Richtung Isar, die wir in Höhe Marzling erreichten. Nun ging es am Ufer der Isar entlang über Freising nach München, wo wir in der Hirschau nach 1310 geradelten Kilometern in Empfang genommen wurden.

 

Mit einer zünftigen Maß beendeten wir erfolgreich unsere sehr schöne, erlebnisreiche Tour. Auch teilweise schlechtes Wetter und Fahrradpannen, die ja nun mal dazugehören, hatten uns nicht stoppen können. Und da alles so wunderbar lief, wollen wir als nächstes eine West-Ost Querung Deutschlands in Angriff nehmen. 

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© Elisabeth Gottschaller