Auch diese Tour zu zweit stand wie die großen Touren in den Vorjahren unter dem Motto Radeln und Kultur. Unser Ratgeber dabei diesmal das bikeline - Tourenbuch "Bodensee-Königssee-Radweg".
Der Radweg selbst ist sehr gut ausgeschildert, wenn nicht Baustellen einen Umweg erzwangen.
Unterkünfte buchten wir bis auf die Unterkunft am Ziel jeweils am Fahrtag, wobei wir an dem einen oder anderen Ort mehrere Versuche benötigten, um eine Unterkunft zu bekommen. Wir waren zur Oktoberfestzeit unterwegs und wie wir dann erfuhren, sind in der Zeit alle Orte im Nahverkehrsbereich München mit direkter Anbindung nahezu ausgebucht.
Auch diesmal waren wieder unsere alten Kuwahara - Haudegen mit dabei, die, wie wir, dem uns die ganze Tour entgegenwehenden ruppigen, kalten Ostwind trotzten.
Zunächst ging es mit Zug und Rädern von München zum rappelvollen Startort Lindau.
Eine Kurzbesichtigung der schönen Altstadt unternahmen wir beim Durchschieben derselbigen. Und dann ging es los entsprechend der Tourenbeschreibung. Der Hunger trieb uns bald nach Lindau in einen sehr schönen Biergarten im Wald ( Waldschenke bei Lindau ). Gut gestärkt radelten wir auf sehr schöner Strecke weiter und erreichten gegen Abend reichlich durchfroren Oberstaufen und unser Hotel (Hotel Tanneck, mittlerweile wohl geschlossen).
Am nächsten Tag hatten wir uns für den Abend und Übernachtung bei Freunden in Oberstdorf angemeldet und noch viel Zeit bis dahin. So radelten wir am mit Schaumkronen aufgewühlten Großen Alpsee vorbei zur ältesten Stadt im Oberallgäu, Immenstadt, und besichtigten ausgiebig die schöne Altstadt sowie die Stadtkirche St. Nikolaus. Nach aufwärmendem Kaffee bogen wir an der Iller gen Süden auf den Iller-Radweg ab. Mit Zwischenstopp in Sonthofen und sehr gutem Kuchen im Cafe Schmideler sowie Besuch des Illerursprungs gelangten wir in das wegen Markttag überfüllte Oberstdorf. Dort kam uns der Schnapsstand gerade recht zur abendlichen Einstimmung.
Nach schöner Nacht bei unseren Freunden hieß es am nächsten Tag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wieder aufs Rad steigen. Zum Glück fuhren wir zunächst geschützt vor dem Wind auf dem Iller-Radweg gen Norden. In Höhe Rauhenzell erreichten wir wieder unseren Radweg und bogen nach Osten ab. Der Wind schlug uns noch heftiger als am Vortag entgegen. Aber wir kämpften uns auf schönen Wegen vorbei am Rottachsee, an der sehr empfehlenswerten Wallfahrtskirche Maria Rain vorbei zum Gasthof Post in Nesselwang . Es war zwar schon Nachmittag, dennoch gab es noch was Gutes für uns. Nach Stärkung und vor allem Aufwärmung ging es weiter vorbei am Hopfensee zu unserer Privatunterkunft in Füssen.
Auch am nächsten Tag hatte der Ostwind nichts an Kraft verloren. Doch wir fuhren meistens etwas windgeschützt auf durchwegs schönen Wegen zunächst am Bannwaldsee vorbei, auf der Königsstraße die Unternogger Wirtschaft passierend (für eine Pause war es noch zu früh) nach Bad Kohlgrub. Hier folgten wir dem Lindenbach (ein ausgesprochen schöner Abschnitt) bis Grafenaschau, passierten das Murnauer Moos im Süden, besichtigten die Kirche St. Clemens in Eschenlohe und genehmigten uns dann eine Kaffeepause in Ohlstadt. Nach Besichtigung der Pfarrkirche St. Laurentius ging es weiter am Fieberkircherl vorbei zu unserem heutigen Ziel Gasthof zur Loisach in Großweil; eine einfache Unterkunft mit stabilem Essen, durchaus empfehlenswert.
Der Wind ließ einfach nicht nach, und so hieß, auch heute dagegen anzukämpfen. Vorbei am Kochelsee und am Kloster Benediktbeuren radelten wir zu unserem ersten Besichtigungsstopp, der Kirche St. Kilian in Bad Heilbrunn. Und weiter ging es diesmal mit Umweg. Da der Fahrradweg an der B 472 nach Bad Tölz gesperrt war, nahmen wir die im Tourenbuch beschriebene Variante über Ramsau und Oberbuchen; schön, aber hügelig. In Bad Tölz gab es die obligatorische Kaffeepause im sehr guten Cafe Schuler . Gemütlich durchschiebend besichtigten wir die schöne Altstadt bevor wir mit knackiger Steigung und zunehmend zapfig werdenden Temperaturen weiterfuhren über den Golfplatz Marienstein und dann am Nordufer des Tegernsees entlang nach Gmund. Die Tourist Information hatte uns ein schönes Zimmer auf dem Maroldhof bei Ostin besorgen können. Hat sich gelohnt, nette Wirtsleute, super Frühstück und am Abend war der Weg zum sehr guten Restaurant Ostiner Stubn nicht mehr weit.
Heute erwartete uns strahlendes und vor allem wärmeres Wetter bei nach wie vor ordentlichem Ostwind. Auf der Hauptstraße (etwas befahren) radelten wir bis Hausham und bogen dort, wie beschrieben, zum Schliersee ab. Vorbei am sehr schönen Westufer des Schliersees ging es auf weiterhin wunderbarer Strecke zur Kirchenbesichtigung des Martinsmünsters nach Fischbachau. Weiter fuhren wir an Hundham vorbei mit rasanter Abfahrt (! Radweg biegt in Karrenhub von der Straße ab) nach Au und dann nach Bad Feilnbach zum sehr guten Gasthaus Aumanwirt (schöner Garten) in Altofing. Nach gelungenem Abstecher ging es wieder auf unseren Radweg. Wir überquerten den Inn und fuhren zum heutigen Ziel dem Gasthof Kampenwand in Aschau. Uns erwartete ein unruhiges Hotel mit sehr schlechten Betten, aber stabilem Essen und Frühstück.
Den nächsten Tag begannen wir mit der Besichtigung der Pfarrkirche "Zur Darstellung des Herrn". Wir starteten zunächst auf leider sehr befahrener Straße bis Grassau (der schlechteste Abschnitt der gesamten Tour), dann fuhren wir wieder auf schönen Wegen über Bergen mit einem kurzen Abstecher nach Bad Adelholzen an Traunstein vorbei nach Teisendorf. In dem schönen Ort genehmigten wir uns eine Kaffeepause und eine Kirchenbesichtigung (Pfarrkirche St. Andreas). Beim Kaffee machten wir Quartier für den Abend und entschieden uns für den Berggasthof Johannishoegl .
Der Wirt hatte uns gewarnt, ein paar Körner für den Anstieg aufzuheben. Und so kam es auch, teilweise sehr steil nocheinmal 300 hm hinauf. Gelohnt hat sich die Anstrengung, wunderschöne Aussicht, gutes Essen und sehr schönes Zimmer mit fantastischem Blick.
Nun war es nicht mehr weit zum Königssee, zunächst rauschten wir rasant ins Tal, besichtigen noch das Münster St. Zeno in Bad Reichenhall und schraubten uns hoch zum Pass Hallthurm. In Berchtesgaden suchten wir ein wenig nach dem Radweg Richtung Königssee (nicht gut ausgeschildert) und erreichten auf schönem Weg gegen Mittag den Königssee, wo uns der Trubel wieder hatte. Nach Brotzeit am Ufer im Echostüberl stand noch ein Abstecher zum Malerwinkel und die Besichtigung der Bob -und Rodelbahn auf unserem Programm.
Dann ging es hinauf nach Oberschönau zu unserem sehr schönen Quartier Hotel Kohlhiasl Höh .
Bei strahlendem Sonnenschein und super Blick stießen wir im idyllischen Garten auf unsere gelungene Tour (ca. 500 km, 4000 hm bei ca. 39 Std, reiner Fahrzeit) an.
Und am nächsten Tag brachte der Zug uns und unsere Räder problemlos von Berchtesgaden nach München.
Stationen unserer Tour (Orte, in denen wir übernachteten) :
Oberstaufen, Oberstdorf, Füssen, Großweil, Gmund, Aschau, Johannishögl, Schönau